​
​
​
​
Mit seinem aktuellen Klangbild hat sich Lucas Fendrich
endgültig von seiner Vergangenheit emanzipiert und einen
neuen musikalischen Weg eingeschlagen. Musikalisch als auch
textlich lässt er sich treiben und setzt sich keine Grenzen.
Hier ein paar Beats, dort etwas mehr US-Pop, ein kleiner
Schuss Austropop oder psychedelische Zutaten. Er orientiert
sich an den zeitgemäßen Sounds eines Justin Timberlake oder
Justin Bieber, der Vielseitigkeit von Clueso und der Grenzen
sprengenden Ausufern des australischen Sound-Fetischisten
Kevin Parker aka Tame Impala.
Pop neu gedacht und umgesetzt, mit deutschen Texten, die
in die Tiefe gehen und sich stets direkt zum Kern begeben
anstatt irgendwo im Orbit des Nebulösen zu lavieren. In
Fendrich Songs geht es um die Hürden des Alltags, um
mental health, um gesellschaftliche Drucksituationen, den
Exzess zum Eskapismus oder die Liebe in all ihren lichten
Höhen und schmerzhaften Tiefen.
Die bereits bekannten Single-Auskoppelungen des Wieners treffen einen Nerv.
"Du und ich gegen alle" ist ein sommerlicher Pop-Kracher, der vom gemeinsamen
Kampf gegen Erwartungen von außen und der Schönheit des Zusammenseins
erzählt. "Die Angst vor der Angst" stellt das viel zu oft tabuisierte Thema
Panikattacken ins Zentrum des Geschehens und propagiert die Sinnhaftigkeit
einer Therapie.
In "Feuer über Wien" tanzt man mit viel lässigem Schmäh den Walzer in den
Weltuntergang, und "Runaway train" befasst sich melancholisch und trotzdem hoffnungsfroh mit dem unvermeidlichen Thema des Abschieds. Lucas Fendrichs Album heißt "Rezeptfrei", ist aber dennoch dringend verschreibungspflichtig.
​
REZEPTFREI






